Architektinnen und Architekten erforschen die laute Stadt und zeigen auf, wie eine produktive Verbindung von LĂ€rmschutz und Baukultur gelingen kann
Um das Bauen an lĂ€rmbelasteten Lagen ist derzeit eine heftige Debatte im Gang, die weit ĂŒber Architekturkreise hinaus in Politik und Gesellschaft strahlt. Rigide LĂ€rmschutzvorschriften bringen zunehmend introvertierte WohnhĂ€user hervor, die unsere Baukultur und den öffentlichen Raum ernstlich schĂ€digen. LĂ€rm ist eng mit der Siedlungsentwicklung nach innen verknĂŒpft. Zentrumsnahe Entwicklungsgebiete â wo auch der grösste Bedarf an zusĂ€tzlichem bezahlbarem Wohnraum besteht â sind naturgemĂ€ss oft lĂ€rmbelastet. Zugleich fĂŒhrt mehr stĂ€dtische Dichte unweigerlich zu mehr LĂ€rm. Das macht die produktive Verbindung von LĂ€rmschutz und qualitĂ€tsvoller Architektur zu einer zentralen Herausforderung der Stadt- und Wohnraumentwicklung.
Dieses Buch trĂ€gt die Ergebnisse intensiver Forschung zum Thema LĂ€rm und Wohnungsbau zusammen, die am Institut Konstruktives Entwerfen der ZĂŒrcher Hochschule fĂŒr Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur seit 2019 in Zusammenarbeit mit Soziologinnen, Akustikern und LĂ€rmschutzexpertinnen und unter Einbezug von Betroffenen betrieben wird. Es prĂ€sentiert zum einen die erste umfassende Analyse des Einflusses der LĂ€rmschutzgesetze auf die Architekturpraxis und Baukultur in der Schweiz. Zum anderen bietet es aus dieser pionierhaften Forschung abgeleitete klare Strategien fĂŒr das kĂŒnftige Bauen im LĂ€rm an, die grundsĂ€tzlich auch ausserhalb der Schweiz ĂŒberall anwendbar sind.