Adolphe Appia (1862â1928) ist eine herausragende Figur der modernen Theatergeschichte. BerĂŒhmt wurde er fĂŒr seine Schriften zur Inszenierung und BĂŒhnengestaltung fĂŒr die Opern Richard Wagners. Seine Wirkung reicht jedoch weit ĂŒber die Theaterwelt hinaus und in die moderne Architektur hinein. Der Architekturhistoriker Ross Anderson legt nun die autoritative Studie ĂŒber Adolphe Appia und die Architektur und Ăsthetik des 20. Jahrhunderts vor.
Im Zentrum stehen Appias grossartige Zeichnungen, die zu-gleich schmucklos und höchst atmosphĂ€risch sind. Sie zeigen Szenerien mit Treppen, Podesten, Plattformen und Terrassen, die vor fernem Horizont unter leuchtendem Himmel arrangiert sind. Subtile Farbnuancen des Papiers verleihen jedem der ĂŒberwiegend monochrom gehaltenen BlĂ€tter eine besondere, stimmungsvolle Note. Sie lassen Appia selbst gleichsam als distanziert und geheimnisvoll prĂ€sent im Drama der modernen Architektur und der BĂŒhnengestaltung erscheinen.
Fesselnd und gut lesbar erzĂ€hlt Anderson Appias dramatische Lebensgeschichte und schildert dessen persönliche UmstĂ€nde, Ăberzeugungen, Ă€sthetische PrĂ€ferenzen, WĂŒnsche und Motivationen. Es entsteht ein umfassendes PortrĂ€t von Person und Werk im Kontext der Zeit. Appias Zeichnungen werden durchgehend farbig reproduziert, ergĂ€nzt um zahlreiche Dokumente aus Archiven, die hier erstmals veröffentlicht werden.