Institutionen â Staat, Kirche, Armee, Justiz, UniversitĂ€t, Bank usw., aber auch die Ehe â organisieren unsere sozialen Beziehungen und regulieren Gesellschaften. Sie leiten unser Handeln durch Abgrenzung dessen, was möglich und denkbar ist. Ihr Spielraum hĂ€ngt dabei vom sich stetig wandelnden gesellschaftlichen VerstĂ€ndnis der Institutionen ab. Eine wesentliche Rolle bei ihrer Etablierung und Aufrechterhaltung spielt die Architektur, indem sie diese Wertesysteme rĂ€umlich formalisiert und Ideologien permanente physische Gestalt verleiht. Institutions and the City untersucht diese Rolle der Architektur am Beispiel des TracĂ© Royal (Königsweg) in BrĂŒssel. Diese Abfolge emblematischer Strassen fĂŒhrt von der Place Royale im Herzen der Stadt bis zur Ăglise Notre-Dame und der königlichen DomĂ€ne im Stadtteil Laeken. Mehrere der nationalen politischen, juristischen, religiösen, finanziellen und kulturellen Institutionen Belgiens haben hier ihr Domizil.
Das englischsprachige Buch veranschaulicht, mit welchen Strategien diese sich in die soziale Ordnung des Landes eingeschrieben haben. Es zeigt dabei vergleichbare rĂ€umliche Reaktionen und ĂŒberraschend Ă€hnliche VerĂ€nderungsprozesse auf. Und es verdeutlicht die Bedeutung von Architektur in der Schaffung neuer Beziehungen zu öffentlichen Institutionen in einer Zeit, in der soziale, politische und kulturelle Bezugspunkte verschwinden.